Die Welt hat alle Facetten. Sie alle dürfen beleuchtet werden. Deshalb wird es nicht nur Schönes geben. Kehre um, Wanderer, wenn du nur Lächeln und Honig willst. Diese Frucht ist auch bitter. Aber sie ist vor allem bunt und alle Farben Teil von hier.
Schlagwort: poetry
Liebe
Wie schön ist der Gedanke, wenn du gehst, Liebe, dich zu bitten, die Tür offen zu lassen. Auch wenn ich gerade nicht atmen kann, auch wenn ich zum Umfallen traurig bin, auch wenn ich nie wieder lieben will, weil es so wehtut. Tür, bleib offen. Für den Rest meines Lebens. Und du, Liebe, sei willkommen, wenn du magst und kannst. Und lass mich trotz allem nie vergessen, dass du unser Bestes bist.
Skandinavien aber beginnt in Pankow.
Gleich hinter den Häuserecken, dem schmiedeeisernen Tor, hinter den Fenstern der Buchhandlung, Souterrain, dann links. Durch die endlose Steppe, Birkensummen. Wo die riesigen Mondrakten schlafen, rostend, halb verfallen. Hinter diesem Baum ein Kuss, dort vergruben wir uns, ineinander, im Sommerlicht. Fasane stieben auf, wir satteln die Räder, nach Norden. Als der Sommer demontiert wird, die Kulisse abgebaut, jemand trägt ein Bündel Sonnenlicht fort, färbt das Meer sich grau. Eine Segelyacht stehlen, Leinen los. Auf Höhe Bornholm treffen wir John von Düffel, im Wasser, gestreifte Badekappe, kurzer Dialog vom Deck herab, er schwimmt heute noch nach Helsinki. Abends entzünden wir ein Lagerfeuer und dann, aneinander, uns. Am Nordkap sammeln wir die Mitternachtssonne ein. In Flaschen abgefüllt, nach ganz Europa, Direktvertrieb. Du blickst Horizonte. Ein Schweigen schleicht sich ein. Abends sinken wir in traumlosen Schlaf. Draußen die Brandung, als wäre noch etwas ungesagt, die schwarzen Wasser reichen bis in die Nacht. (Gastbeitrag von Michael Held, den ich auf Twitter und Instagram treffen durfte: @barcelonalien.)
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und du spürst heiße sommerluft das sonnenlicht tanzt im seenspiegel deiner haut am abend gehen wir auf reisen den linien entlang finden unterschlupf unerwartet, für die erste kühle nacht und kommt der winter verkriechen wir uns ins unterholz warm, unauffindbar ineinander. (Gastbeitrag von Michael Held, den ich auf Twitter und Instagram treffen durfte: @barcelonalien.)
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und als wir uns trafen ein, zwei leben her bestimmt damals, im sturm nichts erinnert mehr die rollenden wellen das kalte eigengewicht der luft dein blick aber verfolgt mich über die zeit wir verbleiben im unendlichen. * i like the idea we have met in a past life under summer skies, heavy snow yet, nothing reminds me but the rolling waves the heavy evening air life, a desolate beach in december. our time is measured against eternity. (Gastbeitrag von Michael Held, den ich auf Twitter und Instagram treffen durfte: @barcelonalien.)
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Ich habe vielleicht nicht ständig einen langen Atem. Aber ich habe immer das Feuer des Moments, den Stum des Herzens und die Sehnsucht nach allem-
Hadern mit sich selbst VII
Gestrandet im Scherbenbruch meiner selbst. Keine Hand als Ausweg. Nur Angst, durch die ich muss. Wenn ich auf der anderen Seite bin, will ich nur vergessen und schaffe im Verdrängen eine schlechtere Zukunft.
Hadern mit sich selbst VI
Wenn ich hadere,
Glaube ich nicht,
Und träume ich nicht und
Hoffe nicht mal.
Wenn ich hadere,
Zermürbe ich und
Zermahle alles
Was gut sein könnte und mache den Konjunktiv
unerfüllbar.
Wenn ich hadere
Raube ich meine Zukunft und male sie Schwarz.
Aber nicht das chice Schwarz.
Sondern das graue.
Hadern mit sich selbst V
Selbstbild.
Eingebildet.
Spiegelbild.
Bildhaft.
Haftbar für die Angriffe auf sich selbst.
Selbstwertchaos.
Selbstwertgefahr.
Grenzenlos entliebt von sich selbst.
Hadern mit sich selbst IV
Alte Wunden reissen auf.
Reissverschluss.
Verschlossen weil scheu weil Angst weil verletzlich.
Doch zuletzt dann doch zu viel verletzt.
Zu tief.
Zu tief gefühlt.