Fernlust war fertig, ABER ich hatte das Gefühl, im Manuskript festzustecken. Heute würde ich sagen: Selfpublishing, wie ich es bisher gemacht habe, hatte sich für mich totgelaufen.
6 Bücher habe ich mit Gedichten und Mikroprosa gemacht und das 7. war in der Schublade. Jasmin hatte lektoriert (ich würde nie etwas veröffentlich, ohne dass Jasmin es gesehen hat), ich hatte es sogar schon geschafft, die Korrekturen zu übertragen. Das Cover stand, alles war bereit. Eigentlich.
Als der Probedruck kam, war ich zutiefst unglücklich. Klar, die Farbe vom Cover ist toll. Aber der Rest? Es hat sich einfach nicht wie MEIN BUCH angefühlt. Alles solide und ganz nett. GANZ NETT. Die Texte liebe ich und finde sie Buchstabe für Buchstabe passend. Doch der Rest, das Rundherum passte nicht.
Also nahm ich das Buch mit, monatelang hatte ich es in der Tasche, nahm es wieder und wieder raus. Dann fing ich an darüber zu erzählen. Wenn ich von der Situation sprach, sagte ich, ich würde feststecken in diesem neuen Manuskript und nicht weiter wissen. Dann habe ich meinem Lieblingsdrucker angerufen, er sollte mir bei Papier, Druck helfen. Weil ich dachte, das wäre die Lösung.
Dass ich Grenzen sprengen musste und noch muss, habe ich beim Workshop mit Uta Schneider und Marina Kampka, zwei wunderbaren Künstlerinnen aus Offenbach gemerkt. Seitdem arbeite ich mich Fanzine, Künstlerbuch. Experimentiere anders und endlich wieder viel. Das Feststecken ist beendet. Schau wieder vorbei. Fernlust könnte bald veröffentlichungsreif sein.